natalia unterwegs

Neuseeland Nordinsel

Wir holen unsere Tochter vom Schüleraustausch in Neuseeland ab und reisen zusammen auf der Nordinsel!

Von Juli 2018 bis Mai 2019 war unsere 17-jährige Tochter eine internationale Studentin des Howick Colleges – eine große staatliche Schule mit etwa 2000 Schülern ungefähr 30 Minuten östlich von Auckland/Neuseeland.

Da wir ihre neue Lebensumwelt auch „in echt“ erleben wollten, holten wir sie Ende April ab und verbrachten 3 Wochen auf einer Rundreise zusammen. Wir konzentrierten uns auf die Nordhalbinsel. Neuseeland sieht auf der Weltkarte klein aus, aber von Auckland bis Queenstown (und es ginge noch weiter südlich) sind es lt. google maps schon 22 Stunden reine Fahrtzeit. Wir entschieden uns also dafür, einen Grund zu haben, nochmal das „Land der langen weißen Wolke“ – „Aotearoa“ Bezeichnung der Maori für Neuseeland – anzusteuern und schauten uns ausschließlich den Norden des Landes an.

Fakten zur Nordinsel:

  • etwa 3/4 der Neuseeländer leben auf der Nordinsel
  • Auckland (Stadt der Segel) liegt auf der Nordinsel
  • sie ist von Vulkanismus geprägt
  • sie liegt in den Subtropen, es herrschen sehr milde Winter und relativ warme Sommer. Der Urlaub auf der Nordinsel ist klimatisch im neuseeländischen Herbst angenehmer als auf der Südinsel.

Unsere Route:

  • Start in Auckland/ 1 Übernachtung/ 228km/ 3h Autofahrt
  • Paihia/ 2 Übernachtungen/ 102km/ 1h30 Autofahrt
  • Kaitaia/ 1 Übernachtung/ 160km/ 2h20 Autofahrt
  • Dargaville/ 1 Übernachtung/ 200km/ 2h45 Autofahrt
  • Auckland/ 2 Übernachtungen/ 230km/ 3h Autofahrt
  • Rotorua/ 3 Übernachtungen/ 230 km/ 2h Autofahrt
  • Tongariro/ 3 Übernachtungen/ 270km/ 3h20 Autofahrt
  • Whakatane/ 2 Übernachtungen/ 240km/ 3h20 Autofahrt
  • Whitianga/ 2 Übernachtungen/ 180km/ 2h30 Autofahrt
  • Auckland/ 1 Übernachtung/ Rückflug

Los Gehts:

Tag 1:

Auckland Skyline
Auckland – imposante Skyline der Großstadt, dennoch eine grüne und entspannte Stadt

Tag 2:

Heute geht es nach Paihia. Auf dem Weg dorthin hielten wir in Whangarei um den ersten neuseeländischen Wasserfall zu bestaunen.

Whangarai Falls

Beeindruckender als den Wasserfall empfanden wir jedoch die Vegetation an sich, Baumfarne, exotische Bäume und Epiphyten kamen uns unwirklich vor.

Angekommen in Paihia (Bay of Islands) fuhren wir am Abend mit der Personenfähre nach Russel. (Die Fähre geht alle halbe Stunde, mit dem Auto kann man auch nach Russel fahren, ist aber ein erheblicher Umweg.)

Zu Abend aßen wir im Duke of Malborough, einem historischen Gebäude (heute 4 Sterne Hotel) im Kolonialstil, mit angeblich den ältesten Schankrechten Neuseelands.

Duke of Malborough
Duke of Malborough

Die Promenade von Russel ist gesäumt von stattlichen Pohutukawas, die um Weihnachten herrlich rot blühen und als die neuseeländischen Weihnachtsbäume gelten.

Tag 3:

Heute ging es mit dem Boot zum „dolphin watching“, durch die Bay of Islands bis zum Hole of the Rock – sogar hindurch und wieder zurück. Eine absolut empfehlenswerte Tour für jede Altersklasse. Wir sahen eine Vielzahl von Delfinen, die neugierig zum Boot kamen, mit dem Boot um die Wette schwammen und Sprünge im Wasser machten. Bewegend!

Delfine in der Bay of Islands
Delfine in der Bay of Island
Spielender Delfin in der Bay of Island
Spielender Delfin in der Bay of Island
Hole in the Rock

Die Fahrt durch (!) das Loch im Felsen wurde von den Passagieren mit Jubelrufen untermalt. Die Szenerie insgesamt war wunderschön.

Zum Abschluss des Tages besuchten wir Waitangi, ein Freilichtmuseum, wo im Februar 1840 der Treaty of Waitangi (älteste Verfassungsurkunde von Neuseeland) von Vertretern der britischen Krone sowie den Chiefs der Maori-Clans unterzeichnet wurde. In einem Maori Versammlungshaus wurden Tänze und Gesänge, unter Anderem der berühmte Haka, von Maori dargeboten. Über die Treaty of Waitangi bekamen wir durch eine Führung genauere Informationen, vorher wussten wir ehrlich gesagt wenig über das Verhältnis von Maori und den europäischen Siedlern im 19. Jahrhundert.

Treaty Ground
Verzierung am Versammlungshaus. Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann ich das Bild der Tänzer leider nicht veröffentlichen.

Tag 4:

Auf der Fahrt zum Cape Reinga machen wir verschiedene Stopps. Zunächst bei den Haruru Falls.

Dieser Wasserfall ist klein aber fein und da er direkt auf dem Weg liegt gut „mitzunehmen“.

Besonders erheitert haben uns die freilaufenden Hühner am Parkplatz. Obwohl man diese sicherlich nicht füttern sollte, habe ich es trotzdem gemacht. Sofort wurde ich von vielen schönen Hühnern und Hähnen umringt.

Zwischenstopp in Kerikeri:

Hier gibt es das älteste Haus in Neuseeland (Stone Store, ehemalige Missionsstation). Ein Steinhaus, welches für uns Europäer eher unspektakulär daher kommt. Es ist aber in einem wunderschönen Park gelegen, neben einem Flüsschen. Auch die kleine, niedliche, weiße Holzkirche auf dem Hügel ist sehenswert.

Auf der weiteren Fahrt ans das Cape Reinga gab es eine Eispause am Golden Sand Beach.

Golden Sand Beach

Das Cape Reinga ist ein Must-Do auf der Reise. Es ist der nördlichste Punkt Neuseelands. Man kann sehen, wie sich die tasmanische See und der Pazifische Ozean in der Verlängerung des Capes treffen. Die Maori erzählen, dass die Seelen der Verstorbenen henau hier hin gehen.

Cape Reinga
Leuchtturm am Cape Reinga

Nach dem Besuch am Cape picknickten wir in einer romantischen Bucht (Taputopotu Bay). Der Weg hinunter ist ein Single-Track-Schotterweg und zum Teil eng, aber es lohnt sich.

Taputopotu Bay

Jetzt führte uns unser Weg zurück zur Unterkunft in Kaitaia, aber vorher mussten wir noch die gewaltigen Sanddünen Te Paki von nahem ansehen.

Dünen bei Te Paki

Eigentlich wollten wir auch mit dem Mini-Surfbrett bauchlinks hinunter rodeln, wie es für einen geringen Preis angeboten wird, aber unsere Kräfte zum Erklimmen der Düne waren am Abend nicht mehr ausreichend und unser Mut leider auch nicht.

Tag 5:

Heute fahren wir von Kaitaia nach Dargaville. Auf dem Weg wollen wir uns die großen Kauri-Bäume anschauen. Tane Mahuta ist der größte bekannte Kauri-Baum. Er ist über 50m hoch und hat einen Umfang von über 13m! In nur 5 Minuten ist man vom Parkplatz zum Baum auf einem Bohlenweg spaziert. Bevor man Zugang zum Wald hat, müssen die Schuhsohlen desinfiziert werden, da der Kauri-Baum von einem Pilz bedroht wird. Als ich plötzlich den Baum sah, war mir, als ob ich vor einer Betonwand stünde. Leider kommt dieser Eindruck auf dem Foto nicht zur Geltung.

Im Waipoua Forest gibt es noch weitere imposante Kauri-Bäume, die auf Bohlenwegen erlaufen werden können. Unbedingt empfehlenswert!

Weiter gehts durch die Orte Opononi und Omapere, Ferienorte mit Charme, wie es im Reiseführer steht. Wir verweilen nicht, alles wirkt im April sehr „geschlossen“ und verschlafen. Am Abend entspannen wir am Baylys Beach und beobachten Surfer bei ihren Bemühungen, die perfekte Welle zu finden.

Tag 6:

Heute gehts wieder nach Auckland. Dort besuchen wir den Skytower und sehen uns die Stadt von oben an.

Auckland vom Skytower aus

Danach essen wir im Harbourdistrikt. Es kostet alles ein bisschen mehr, weil Karfreitag – also Feiertag ist. Auch sind alle Geschäfte geschlossen. Wir fahren mit der Fähre nach Devonport und „besteigen“ den Mount Viktoria. Von hier aus lässt sich die Skyline Aucklands optimal fotografieren.

Tag 7:

Heute sind wir zum Segeltörn eingeladen. Früh gehts los. Es soll in Auckland mehr Boote als Einwohner geben. Entsprechend geschäftig ging es „auf See“ zu. Bestes Wetter, wenig Bewegung auf dem Wasser, steuerten wir auf Waiheke-Island zu. Es ist auch möglich, diese Insel per Fähre zu erreichen. Auf Waiheke gibt es Buchten, Strände und verschiedene Geschäfte, ausgelegt auf die (etwas) betuchteren Gäste. Lokale, Cafes… alles bummelt. Ein Inselbus bringt Badegäste an verschiedene Strände. Wir spazierten durch Buchten, sammelten Muscheln und beobachteten Einsiedlerkrebse.

Tag 8:

Heute geht es nach Rotorua, als Zwischenstopp steuern wir zunächst Hobbiton an. Ein MUSS füt alle Fans von Herr der Ringe oder Hobbit. Da wir nicht daran gedacht haben vorher Karten online zu reservieren, hatten wir großes Glück, überhaupt noch welche zu erhalten. Im Rahmen einer Führung spaziert man auf dem Gelände und erfährt, wie die Kulissen gebaut wurden, was die Hobbits so klein und Gandalf so groß erscheinen lässt, was echt (Obst, Gemüse) und was unecht ist (ein Baum – welcher?). Zum Abschluß der Führung erhält man eine Erfrischung im „green dragon“.

Abends erreichen wir dann Rotorua. Sofort fiel uns der schwefelige Geruch auf. Rotorua liegt auf vulkanischem Gebiet. Es gibt Thermalquellen, Geysire, kochende Matschtümpel sowie dampfende Schwefellöcher. Es ist schon ungewöhnlich, wenn man im Bad das Fenster zum Lüften öffnet und „schlechte Luft“ herein kommt.

Tag 9:

Er regnet in Strömen. Wir wollen Whakarewarewa besichtigen, eine Maorigemeinde von Rotorua. Wenn es von unten dampft, kann es gern von oben regnen, dachten wir uns. Das Dorf steht auf einem Geothermalfeld. Eine Maori führt uns durch Dorf und beginnt damit, uns beizubringen, wie der lange Name:

richtig ausgesprochen wird. Wir Deutsche haben es da ein bisschen leichter als Englisch-sprechende. „WH“ wird immer „F“ ausgesprochen und das „R“ gerollt, wie im Spanischen. Ansonsten kann man die Buchstaben einfach lesen. Die schöne Wortmelodie ist jedoch eher eine Herausforderung.

Leider verstehe ich bei der Führung nicht alles, die Gruppe ist relativ groß und die Regentropfen prasseln laut auf den Schirm. Ab und zu singt unser Tourguide – wunderschön! Die Maori des Dorfes kochen ihre Speisen in den heißen Quellen – sozusagen im Dampfgarprozess. Wir probieren einen Maiskolben mit Butter und Salz. So lecker habe ich die noch nie gegessen. Ob es am Kochprozess, am Mais an sich oder der Urlaubssituation liegt – schwer zu sagen.

Es gibt eine sehr schöne Aufführung traditioneller Tänze und Gesänge. Da ich auch hier unsicher bin, ob ich das Foto veröffentlichen darf, lasse ich es. Aber den Ort empfehle ich als ein MUSS.

Tag 10:

Weitere vulkanische Highlights bietet der Wai – o – Tapu Thermal Wonderand. Auch dies ein TOP TIPP!

Auf einerm großen Areal, durch das Wander- bzw. Spazierwege führen, gibt es wassergefüllte Krater zu sehen, kochende Schlammtümpel, Schwefelquellen. Das Wasser ist durch Mineralien giftgrün gefärbt. Der „Champagnerpool“ erinnert an Champagnergläser mit buntem Zuckerrand. „Nicht trinken“ steht groß dran. Also da wird man trotz des Namens durch die besondere Farbe instinktiv von abgehalten.

Champagnerpool

Noch ein nicht mehr so geheimer Geheimtipp: Nahe bei Rotorua gibt es den Kerosene Creek. Ein Thermalwasserflüsschen mit kleinen Kaskaden, nicht tief. Hier kann man sich wie in einer Badewanne entspannen. Viele Menschen machen das- aber die Stimmung ist entspannt, Platz ist genug. Nur Achtung: der Weg bis zur idealen Badestelle kann sehr glitschig sein. Und den Kopf sollte man oberhalb der Wasseroberfläche lassen. Es gibt Mikrotierchen im Wasser, die sonst durch Nase und Ohr Eintritt in den Körper finden und Schaden anrichten. Hört sich eklig an, soll aber extrem selten sein. Sehr viele Menschen wissen das wohl nicht, denn viele tauchten komplett unter. Würden die alle lebensbedrohlich krank werden, wäre das Baden sicherlich verboten.

Kerosene Creek

Am Abend empfielt sich ein Gang auf dem Baumwipfelweg in Rotorua. Der Red Wood Tree Walk ist abends beleuchtet. Die Bäume sind durch Hängebrücken verbunden, Lampions hängen dazwischen. Wo wir denn herkämen, werden wir am Eingang gefragt. Aus Germany – oh, dann könnten wir beruhigt sein. Deutsche Ingenieure hätten die Anlage in 6 Wochen aufgebaut. Kein Baum sei zu Schaden gekommen – es ist eine reine Seikonstruktion ohne Schrauben oder Nägel im Holz. Sind wir durch diese Info beruhigt?

Die Red Wood Bäume sind nicht in Neuseeland beheimatet, sie kommen aus Californien/USA. Dort gelten sie als Hartholz, welches langsam wächst. Durch die speziellen klimatischen Bedingungen in Neuseeland wachsen die Bäume schneller, das Holz gilt als weiches Holz.

Am Abend essen wir Dumplings in Rotorua, es gibt viele gute, interessante und preiswerte Restaurants in Rotorua.

Tag 11:

Wir steuern ein erhofftes Highlight der Reise an. – Tongariro – und es wird ein Highlight!

Auf dem Weg dorthin machen wir Stopp an den Huka-Falls. Diese kann man bequem vom dazugehörigen Parkplatz aus besichtigen.

Huka Falls

An einer Engstelle prescht das Wasser des Huka hier so schnell in die Tiefe, dass alle 11 Sekunden ein olympisches Schimmbecken gefüllt würde.

Ein ganzes Stück am Lake Taupo entlang, fahren wir bis zum schönsten Hotel der Reise, dem Chatheau Tongariro. Plötzlich taucht es am Fuße der Berge auf.

Chatheau Tongariro

Hier wollen wir 3 Nächte bleiben, (das Angebot 3x zu übernachten überzeugte im Preis), um gutes Wetter für das alpine Tongariro Crossing abzupassen.

Das Haus wurde 1929 als Hotel eröffnet und hat eine interessante Geschichte. Es wurde unter Anderem von Gefangenen erbaut und war von Anbeginn an ein wirschaftlich schwieriges Projekt. Heute wirkt es von außen edel und mondän. Innen ist es familiär chic, es gibt Renovierungsbedarf (die Bäder) und ist zum Teil höherpreisig (Restaurant). Wir haben uns aber sehr wohl gefühlt, hatten „High-Tea“ am Nachmittag und schauten einen Film am Abend im hoteleigenen Kino.

High-Tea

Tag 12:

Tongariro Crossing – in diesem Gebiet wurden Szenen von Herr der Ring gedreht. Ein absolutes Highlight. Bei traumhaftem Wetter nutzen wir den Shuttlebus, der uns vom Ende des Crossings (Parkplatz) zum Anfangspunkt der Wanderung transportiert. Es folgt eine lange Wanderung (19 km) durch imposante Natur, die Vulkane hier sind immer noch aktiv. Auf einer Schautafel wird erläutert, was im Falle eines Ausbruches zu tun ist. Man solle sich schnell entfernen, steht da. Viele Menschen gehen den Weg, ich erlebe das aber nicht als störend, die Stimmung ist freundlich. Es war anstrengend hinauf, zumal wir warm angezogen los sind (wird empfohlen) und doch ins Schwitzen kamen. Anstrengender war aber der Weg hinab! Es geht 800 Höhenmeter hinauf aber 1100 hinab. Das merkten wir sehr deutlich in den Knien. Da die Bilder mehr aussagen als Text kommen hier unsere Eindrücke.

Tag 13

Dieser Tag war geprägt von Muskelkater. Wir ließen es ruhig angehen, spazierten umher, aßen am Lake Taupo. Am Abend bewunderten wir den imposanten Abendhimmel vorm Hotel. Die Milchstraße war wunderbar zu sehen, es gibt hier kaum Lichtverschmutzung am nächtlichen Himmel.

Tag 14:

Der Vulkanismus hat uns in seinen Bann gezogen. Von zu Hause aus hatten wir bereits Karten für die Besichtigung von White Island gekauft. Ein noch aktiver Vulkan, 50 km von der Küste Neuseelands entfernt. Wir wollten also nach Whakatane fahren und hatten auch dort 2 Übernachtungen geplant, da die Schiffe bei zu hohem Wellengang nicht auslaufen, weil sie an der Vulkaninsel dann nicht anlanden können.

Um die lange Fahrt bis Whakatane aufzulockern, wollten wir eine Kiwifarm auf dem Weg besichtigen, die Touristen über ihr Areal führt. Dies stand als Tipp in unserem Reiseführer. Am Ziel angekommen war alles zu! Schon seit Jahren gab es hier kein touristisches Angebot mehr. Zumindest sahen wir den Kiwi-Anbau. Wie die Früchte geerntet werden, habe ich mir dann auf You-Tube angeschaut. Es ist auf jeden Fall eine anstrengende „über-Kopf-Arbeit“. In Whakatane übernachteten wir in einem niedlichen B&B direkt am Strand.

Tag 15:

Der Kapitän hat sein O.K. zur Vulkantour gegeben, aber Mittel gegen Seekrankheit empfohlen. Wir düsen mit einem Katamaran flott los. Das Wasser spritzt an die Scheiben – das Schiff hüpft auf den Wellen. Die Seekrankheitstabletten mit dem Wirkstoff „Dimenhydrinat“ wirken hervorragend, machen nur sehr müde. Daher heißt es: bloß nicht einschlafen, damit wir auf dem Vulkan nicht so „gerädert“ sind. Beim Rückweg darf dann geschlafen werden!

Ausgestattet mit Helm, Gasmaske und Pfefferminzbonbons gehts aufs vulkanische Gebiet, geführt in kleinen Gruppen. Jetzt wissen wir, dass die Masken Sinn machen – fürs Foto dicht an die Schwefelschwaden positioniert, freut man sich nach dem Lächeln husten zu dürfen, das Pfefferminzbonbon zu lutschen und die Maske zu nutzen! Der Schwefelgeruch ist beißend. Die interessanten Informationen habe ich schon wieder vergessen, die Eindrücke jedoch sind lebendig.

Durch die Vulkanatmosphäre werden Gewebe früher brüchig und Eisen rostet schneller. Die rostigen Überreste einer alten Fabrik sind heute schöne Fotomotive. White Island – Ein MUSS!

Tag 16:

Bevor wir Neuseeland verlassen, wollen wir die Coromandel Halbinsel erkunden. Dort wurde u.A. Narnia gedreht. Die Coromandelhalbinsel, so steht es in den Reiseführern, böte auf kleinem Raum einen guten Einblick in die Natur Neuseelands.

Wir fahren nach Whitianga, die Anreise ist ernüchternd. Es ist nebelig und wir sehen eigentlich nichts.

Tag 17:

Die Sonne scheint, los gehts: Wir fahren zum Hot Water Beach. Unterm Strand verlaufen heiße Quellen. Buddelt man sich eine Kuhle im Sand, kann man in schönster Szenerie herrlich in warmen Wasser entspannen. Spaten können gegen Gebühr ausgeliehen werden, der Parkplatz ist kostenpflichtig. 2 Stunden vor und nach der Ebbe bietet sich diese kuriose Möglichkeit. Wir hatten ein wenig Mühe, eine freie Stelle zu finden, nicht wenige Menschen waren am Strand und an einigen Stellen war das Wasser extrem heiß. Die richtige Mischung aus heißem Thermalwasser und kühlem Seewasser herzustellen war gar nicht leicht. Ein Tipp: Wasserdichten Beutel oder Eimer für die Wertsachen und das Handy bzw. die Kamera mitnehmen.

Hot Water Beach

Weiter gehts zum Cathedral Cove. Hierbei handelt es sich um eine Bucht, unweit des Hot Water Beaches, in der Nähe von Hahei. Der Cathedral Cove ist ein Felsbogen, den das Meer ausgespült hat. Für die Besucher wurde Sand aufgeschüttet, so dass unabhängig von den Tiden hindurchgelaufen werden kann. Hinunter zum Strand führt ein hübscher, aber nicht unanstrengender Weg in Serpentinen und über Stufen hinab. In der Hochsaison soll es auch ein Wassertaxi geben. Szenen aus dem Film „Die Chroniken von Narnia“ wurden hier gedreht.

Tag 18:

Heute wollten wir eine Rundfahrt um die Halbinsel unternehmen und fuhren von Whitianga nach Coromandel auf der Hauptstraße 25. Der Ort Coromandel ist eher beschaulich, als wir ankamen, nahezu verschlafen. Wir aßen in einem Fast-Food-Restaurant und unternahmen eine viel beworbene Fahrt mit der „Driving Creek Railway“. Die kleine „Bahn“ wurde von einem Keramik-Künstler aus alten Bahngleisen gebaut, um einfacher Ton am Berg zu transportieren. Entstanden ist eine Art Gesamtkunstwerk. Die Bahn transportiert die Gäste zu einer herrlichen Aussichtsplattform (Eyefull Tower) und wieder zurück. Die Lokführerin bestach durch ansteckende Fröhlichkeit und informierte über das Gesamtprojekt.

Um nicht die gleiche Strecke zurück fahren zu müssen, entschieden wir uns dafür, die Route 309 zu nehmen. Ein unerwartetes Abenteuer. Die Straße war schmal, unasphaltiert und an den Rändern ausgewaschen, kurvig mit Schlaglöchern. Zum Glück hatte unser Auto Allrad Antrieb. Am Ender der Straße sahen wir dann die warnenden Hinweisschilder. Diese Strecke sei nur bei gutem Wetter mit entsprechendem Auto befahrbar! Ob da auch ein Hinweisschild an unserem Startpunkt gewesen ist? Gut, dass wir keins gesehen haben. Die Fahrt hat dem Fahrer wirklich Spaß gemacht und wurde durch hübsche Natureindrücke honoriert. Schneller wären wir sicherlich auf der Hauptstraße vorangekommen. Aber wir sind ja im Urlaub.

Tag 19:

Der letzte richtige Tag in Neuseeland. Mit Zwischenstopp in Thames (kleiner Ort auf der Coromandelhalbinsel mit einigen Antiquitäten- und Trödelläden) fahren wir nach Auckland. Dort verbringen wir einen letzten schönen Abend mit den zu Freunden gewordenen Gasteltern unserer Tochter, bis es in ein Flughafenhotel geht. Am nächsten Morgen müssen wir sehr früh los.

Mit einem Stoppover in Singapur (3 Nächte) geht es zurück nach Hamburg.

Über Singapur berichte ich in einem neuen Blog-Beitrag.

5 Kommentare

  1. Hi Natalia, dein Blog ist toll! Abwechslungsreich und spannend geschrieben und perfekt angereichert mit tollen Aufnahmen. Wirklich, die Fotos sind spitze!
    Ich kriege da direkt Heimweh…

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