natalia unterwegs

Singapur Stopp-Over

Gardens by the Bay – Singapur

Nach einer herrlichen Rundreise durch den Norden Neuseelands ging es für uns zurück nach Hause. Um die Chance zu nutzen, Asien zu erleben, machten wir einen Stopp in Singapur, blieben 3 Nächte und erlebten eine „ganz andere Welt“.

Während Neuseeland der deutschen Zeit 10 Stunden voraus ist, ist Singapur „nur“ 6 Stunden voraus. Wir erlebten also den ersten Abend in Singapur bei über 30 Grad, bei sehr schwüler Luft und mit einem gewissen Grad an Jetlag. Mit dem Taxi zum Hotel (Taxistand ist am Flughafen hervorragend organisiert (Einweiser lotsen zum nächsten Taxi, Preise sind festgelegt.) Unser Taxifahrer hatte den Ehrgeiz, sämtliches Gepäck in seinen Wagen zu bekommen und wollte uns nicht an einen größeren Van „abtreten“. Wir fühlten uns sehr umsorgt. Unser Hotel lag sehr zentral, einige Gehminuten vom Uferbereich des Singapur-Rivers entfernt. Wir schlenderten am Abend noch ein wenig durch das schön illuminierte Singapur.

Der erste ganze Tag Singapur

Am nächsten Morgen schauten wir uns Chinatown an. Der erste Eindruck, als wir aus dem Hotel traten war „Hammer auf den Kopf“ – extreme Hitze! Auf der Schattenseite der Straße ging es Richtung Hindu-Tempel.

Wir fühlen uns unsicher, die Riten der Hindus sind uns unbekannt. Am Eingang müssen wir unsere Schuhe in ein Regal stellen, dann dürfen wir rein und werden freundlich begrüßt. Fotos sind ausdrücklich erlaubt, trotzdem fotografieren wir keine betenden Menschen. Die gibt es in großer Zahl, der Tempel wird aktiv zum Gebet, zur Opfergabe und zur Andacht genutzt. Wir fühlen uns wie Fremdkörper, haben aber den Eindruck, dass sich an uns niemand stört. Schade, dass ich im Religionsunterricht nicht besser aufgepasst habe.

Weiter gehts, nur wenige Minuten später sind wir an einem Buddistischen Tempel.

Auch hier werden wir freundlich begrüßt, ein „Pförtner“ versorgt uns mit einem bunten Tuch, damit die Schultern nicht frei sind und motiviert uns, Fotos zu machen. Außerdem wird uns die Ausstellung im Obergeschoss empfohlen. Da könnten wir die Originalzähne von Budda besichtigen. Wir gehen tatsächlich nach oben. Hier ist wenig los, wir sehen Reliquiengefäße mit Zähnen und sogar Gehirn (!) von Budda. Obwohl wir leider auch recht wenig über Buddismus wissen, erinnert es uns an die Reliquien, die man in katholischen Kirchen sieht.

Nachdem wir nun schon Kultur erlebt haben, bummeln wir durch die Gassen. Souveniershops, chinesische Apotheken (Pülverchen und Wurzeln), Massagepraxen und Restaurants säumen den Weg.

Singapur ist sehr sauber, in Singapur ist Kaugummi verboten, sowas haben wir vorher gelesen und gehört. Es war wirklich sauber, aber nicht steril. Wir haben uns absolut wohl gefühlt, ich habe in den zwei Tagen keinen Polizisten oder Ordnungsbeamten gesehen. Einige Verbotsschilder – ja, aber die gibt es in unserer Heimat ja auch.

Unsere Tochter hatte den Wunsch ein Shirt im Hard-Rock-Cafe zu erwerben. Also haben wir uns ein Taxi genommen und dem Fahrer gesagt, dass wir ins Hard-Rock-Cafe wollen. Er kannte es nicht, beklagte sich in der typisch englisch-chinesischen Sprachmischung. Naja,-wir sind dann trotzdem irgendwie angekommen!

Jetzt wollten wir die Shoppingmalls auf der Orchard Road kennenlernen. Da es in Singapur so heiß ist, sei „shoppen“ ein anerkanntes Hobby.

Los gehts. Wir beginnen im ION Orchard. Eine sehr große Indoor-Ladenansammlung. Prima klimatisiert, jedoch mit hochpreisigen Designerläden, nach kurzer Zeit komme ich mir so arm vor und wir sind erschöpft. Gekauft haben wir nichts. In einer anderen Einkaufspassage essen wir in einem Imbiss. Keiner versteht Englisch (jedenfalls nicht unser Englisch), in einer Auslage hinter Glas gibt es die diversen Gerichte. Wir bestellen nach Sicht. Sicherheitshalber bestehe ich auf „vegetarisch“. Der Angestellte legt uns alles auf ein Bananenblatt. Das Essen kostet umgerechnet 3.50€ und schmeckt hervorragend!
Wir haben auch in anderen Straßenlokalen sehr gut, sehr exotisch und sehr preiswert gegessen. Und wir haben alle das Essen gut vertragen!

Am Abend schauen wir uns die Lasershow und die Lichtershow in den Gardens by the Bay an.

In den botanischen Gärten gibt es große „Gewächshäuser“, viele Menschen drängen sich hindurch. Es werden „fremdartige Pflanzen und Blumen“ gezeigt. Als wir da waren, wurde Holland repräsentiert. Es gab Nachbauten einer Mühle und Tulpenbeete, was bei uns nicht so viel Faszination auslöste. Ermattet vom langen Tag und dem Klima schlenderten wir zum Fuß der Stahlblumen, hier wird allabendlich eine Lichtershow mit Musik dargeboten und man kann Karten für den Skywalk kaufen. Die Musik der Show unterliegt einem Wechsel. Wir hörten Themen von „Star Wars“ zu den wechselnden Farben der „Stahlblumenanlage“. Mir hat das sehr gut gefallen, eine Stille breitete sich aus, alle hörten zu. Nach der Show gingen wir über den Skywalk. Von hier aus hat man einen phänomenalen Ausblick auf Singapur bei Nacht.

Blick auf das Luxushotel Marina By Sands

Zurück ging es mit dem Taxi, hier ein häufig gewähltes, bequemes und bezahlbares Transportmittel.

Der nächste Tag in Singapur

Wir hatten uns Little India vorgenommen. Zunächst wollte ich gerne in das große Kaufhaus Mustafa Centre. Dieses Kaufhaus erstreckt sich über mindestens einen Häuserblock. Wir haben uns wirklich darin verlaufen. Er herrscht Basarathmosphäre. Sobald wir an einem Schaukasten bei den Uhren stehen blieben, kam eine Bedienung und fragte, ob sie helfen könne. Ich habe mir in der Stoffabteilung indische Stoffe mit Goldgewebe gekauft, für einen sehr geringen Preis. Sehenswert ist auf jeden Fall die Goldabteilung. Hier liegt sehr viel Gold herum, Ohrringe, Nasenringe, Ketten, Fussschmuck, Münzen….bezahlt wird nach Gewicht.

Danach ließen wir uns durch die Straßen treiben um die Tempelanlagen zu besichtigen. Es war laut! Aus jedem Laden schallte laute indische Musik, die Geschäfte wurden durch Räucherstäbchen parfümiert, Blumenkränze zu Opferzwecken wurden angeboten.

Wir besichtigten erneut einen hinduistischen Tempel. Hier war sehr viel los! Überall wurden Opfer dargeboten (Blumen, Milch, Obst), Menschen lagen auf dem Boden zum Beten, ließen sich von Priestern Zeichen auf die Stirn malen….und wir mittendrin. Wieder wurden wir freundlich behandelt und motiviert, Fotos zu machen. Irgendwie kamen wir uns wie „Gaffer“ vor. Als wir in den hinteren Teil der Tempelanlage gelangen, wurde Essen ausgeteilt. Freundlich erhielten wir einen Teller voll Gemüsereis und einen Becher Kichererbsensuppe – kostenlos. Gegessen wurde mit den Fingern! Ein großes Erlebnis!

Nach dem Besuch zog ein Gewitter auf. Binnen Minuten lief das Wasser zentimeterhoch die Strasse entlang. Wir suchten Schutz bei einem Imbiss und probierten die angebotenen Speisen. Solch einen Starkregen habe ich noch nicht erlebt. Alle warteten geduldig bis es vorüber war.

Am Abend wollten wir eine Bootsfahrt machen, um die Lasershow des Marina Bay Sands vom Wasser aus zu erleben. Los gehts am Clark Quay, wir sitzen am Ufer, lassen die Beine baumeln und beobachten die Lokale am anderen Ufer. Ich würde es eine Partymeile nennen. Dann kommt das Boot, etwa 40 Leute steigen gesittet ein. Wir bekommen auf einer kleinen Videoleinwand erklärt, was wir gerade sehen, lustig, denn wir können ja auch einfach auf das Wasser schauen! Pünktlich zum Beginn der Wasserspiele mit Musik und Laser bleiben wir vor dem Luxushotel stehen. Die Musik entspricht nicht unbedingt dem europäischen Durchschnittsgeschmack, sie ist sehr pathetisch. Die Stimmung aber ist besonders, es ist unser letzter Abend.

Natürlich hat Singapur noch wesentlich mehr zu bieten, wir haben nur einen Ausschnitt gesehen, der aber hat Spaß gemacht, die große Freundlichkeit der Menschen wird mir in Erinnerung bleiben!

2 Kommentare

  1. Toll, dass ihr auch noch ein Stück Asien kennengelernt habt.
    Faszinierend dieser Unterschied zwischen Moderne und Tradition. Das Essen sieht besonders lecker aus. Dieser Blog weckt direkt meine Reiselust.

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